KRANKHEITEN & BEHANDLUNG


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Bisswunden

Bissverletzungen nach Kämpfen treten häufig bei Degus auf, meistens sind es nur Oberflächliche Wunden die leicht desinfiziert werden können. Sollte jedoch ein Degu mal richtig zugebissen haben, kann es durchaus zu lochartigen Wunden kommen die ähnlich wie bei einem Piercing, eine Eintritts- und eine Austrittswunde haben. Kleinere Verletzungen heilen bei Degus sehr schnell ohne menschliche Pflege, die Wunde muss jedoch beobachtet werden um eine mögliche Entzündung frühzeitig zu erkennen. Abszesse sind eine Ansammlung von Eiter die durch Entzündungen durch einen Fremdkörper hervorgerufen werden. Ein Abszess muss regelmäßig vom Tierarzt kontrolliert und entsprechend behandelt werden.

 

Heilungsverlauf einiger Bisswunden an Hals/Kehle (vom Tierarzt genäht).

Empfohlene Behandlung beim Tierarzt

  • Wundsäuberung durch den Arzt vornehmen lassen
  • Antibiotika Kapsel die in die Wunde geschoben wird, unterstützt die Heilung

 

Symptome die auf eine Entzündung-/Abszess hinweisen können

  • Angeschwollene Stelle um die Bisswunde, harte Knoten
  • Strenger Geruch
  • Harter Bauch, verändertes Verhalten des Degus (Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust)

 

Was hilft dem Degu

  • Sandbad entfernen um die Wunde sauber zu halten
  • Desinfizieren mit Octenisept Wund-Desinfektionsspray
  • Tyrosur Wundheilpuder für Bisse als Erstversorgung sehr geeignet
  • Tierarzt aufsuchen bei tiefen oder großen Bisswunden
  • Bei schweren Bisswunden den Degu extra setzen und auf Zewa/-Papiertüchern halten z.B. von Safebed Papierwolle-/Papierstreifen

 

VERSTAUCHUNGEN-/BRÜCHE

Verstauchungen in den Pfoten können bei Degus des Öfteren auftreten, Knochenbrüche dagegen sind eher selten. Sie entstehen meistens durch Stürze oder hängenbleiben an Einrichtungsgegenständen wie Gittern, Treppen etc. Die Pfote oder das Bein schwillt stark an und ist meist sehr schmerzhaft, daher wird es von dem Degu vollständig entlastet.

 

Sollte der Degus nach 5 Tagen das betroffene Bein noch immer nicht belasten, oder das Bein in einer unnatürlichen Weise abstehen sollte dringend ein Tierarzt aufgesucht werden. Leichtere Brüche, vor allem an den Vordergliedmaßen, können meist gut abheilen indem man der Degu in einen kleineren Käfig ohne Klettermöglichkeiten setzt - d.h. kein Laufrad, keine Äste, kein Auslauf!

 

Ein Degu würde niemals aufhören zu rennen/springen oder klettern - daher muss hier der Besitzer die Verantwortung übernehmen und das Degu ruhig halten.

Degu Heilungsverlauf eines gebrochenen Vorderbeins (offener Bruch)

Bei komplizierten Brüchen dagegen kann es auch sein, dass Anteile einer Gliedmaße oder die gesamte Gliedmaße amputiert werden muss. Ein Bruch ist selbst bei sehr schlimmen Fällen heilbar, der Degu muss NICHT eingeschläfert werden. Oftmals geben die Tierärzte stärkende Spritzen über mehrere Wochen hinweg, der Degu muss reizarm auf einer Ebene gehalten bis die Knochen wieder stabil sind.

 

Bild links: Heilungsverlauf eines gebrochenen Vorderbeins (offener Bruch). Das Degu konnte nach der Amputation völlig normal weiterleben.

Empfohlene Behandlung beim Tierarzt

  • Röntgenbild anfertigen lassen
  • Metacam® ist ein verschreibungspflichtiges Medikament für Hunde und Katzen, welches der Tierarzt bei schmerzhaften und entzündlichen Krankheiten und bei Operationen anwendet
  • Baytril® ist ein Antibiotikum für Tiere. Es wirkt bakterienabtötend (bakterizid) und wird bei Infektionskrankheiten eingesetzt.
  • Schmerzmittel und wenig Bewegung, Antibiotika falls nötig
  • Operation meist nicht möglich da zu viel Blutverlust droht und die Knochen zu dünn sind

 

Symptome die auf eine Verstauchung-/Bruch hinweisen können

  • Angeschwollene Stellen
  • humpelnder Gang, angezogene Pfote

 

Was hilft dem Degu

  • Klettermöglichkeiten und Laufrad entfernen, sodass möglichst ebene Flächen entstehen
  • Antibiotische Salbe Tyrosur® Gel rezeptfrei
  • beaphar Vitamin B Komplex / Tropfen in das Trinkwasser
  • Kein Auslauf, generell wenig Bewedung, evtl. einen Teil des Käfigs abtrennen
  • Tierarzt aufsuchen wenn nach ca. 5 Tagen keine Besserung zu sehen ist

 

Krallenverletzung

In den meisten Fällen ist eine Verletzung an der Zehe oder der Kralle selbst kein Grund zur Beunruhigung. Sollte die Pfote jedoch komplett anschwellen oder sich rötlich verfärben muss ein Tierarzt aufgesucht werden. Desinfizieren und das Sandbad aus dem Käfig nehmen sind geeignete Maßnahmen.

 

 

Weitere Informationen & Quellangaben:

  • Owens,J.M. Röntgenbildinterpretation für den Kleintierpraktiker Übersetzt von Prof. Dr. K. Hartung Enke Verlag (1989)
  • Fossum, T. W. (2019). Small animal surgery. 5. Philadelphia, PA, Elsevier, Inc.
  • Atlas der Röntgendiagnostik bei Heimtieren Rübel, G Alexander; Isenbügel, Ewald and Wolvekamp, Pim
  • Chirurgie der Kleintiere Fossum, Theresa Welch / Edtstadtler-Pietsch, Gertrude / Matiasek, Lara A.

 

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