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Degus sind als Haustiere eine sehr gute Alternative zu Mäusen, Ratten, Meerschweinchen, Hasen oder sonstigen Kleintieren, denn sie haben einen großen Vorteil: Degus riechen nicht schon nach einer Woche unangenehm!
ABER: Degus sind Exoten und sehr anspruchsvolle Tiere in der Haltung und haben strenge soziale Regeln, die auch teils aggressiv untereinander umgesetzt werden. Daher sollte man sich vor der Anschaffung bereits gut informieren.
Allgemein kann man sagen, dass Degus pflegeleichte Haustiere sind. Eine Reinigung des Käfigs erfolgt je nach Verschmutzung und Anzahl der Degus alle paar Monate. Wasser sollte spätestens alle 2 Tage erneuert werden und Futter, je nach Hunger der Degus, alle 1-3 Tage aufgefüllt werden.
Die Urlaubsbetreuung bei Degus ist auch für Nicht-Degu-Besitzer keine große Herausforderung. Käfig auf – Futter und Wasser raus – auffüllen – wieder rein in den Käfig – fertig. Dazu noch diese niedlichen großen Ohren und Kulleraugen mit dem langen schönen puscheligen Schwanz und diese ganze Farbenvielfalt!
Genau aus diesen Gründen verlieben sich viele Menschen und schaffen sich Degus an, ohne vorher genauere Informationen einzuholen. Wir klären auf!
Wilde Degus leben in Gruppen/Kolonien zusammen, diese Gruppen sind erweiterte Familiengruppen und setzen sich aus 2-7 Tieren zusammen. Degus alleine zu halten, egal welchen Alters, ist als nicht artgerecht. Die natürlichste Gruppenform wären 2 - 3 Degu Weibchen mit einem kastrierten Bock, jedoch rate ich von einer Kastration (weitere Infos im Link) ab, da diese sehr teuer und oft mit schweren Komplikationen oder Folgen verbunden ist. Daher ist diese Gruppenkonstellation meist nicht der Fall.
Da Degus also sehr soziale Tiere sind müssen sie mindestens Paarweise gehalten werden. Die sozialen Strukturen kann man jedoch erst ab einer größeren Gruppe von 3-5 Tieren besser beobachten, daher wird eine Gruppengröße ab 3 Tieren empfohlen. Eine Einzelhaltung ist wegen der ausgeprägten Sozialstruktur der Degus generell als nicht artgerecht anzusehen und daher abzulehnen.
Gleichgeschlechtliche Gruppen
Um Nachwuchs zu vermeiden sollte man also eine Gleichgeschlechtliche Gruppe halten, bestenfalls wachsen die Tiere gemeinsam auf oder werden in jungem Alter zusammen gesetzt. Geschwister aus einem Wurf oder zusammen mit dem vorherigen Würfen sind sehr geeignet. Eine gute Gruppengröße liegt bei 3 bis 5 Tieren je nach Käfiggröße.
Gemischte Gruppen
Mehrere Böcke und nur ein oder zwei Weibchen werden nicht funktionieren. Daher geht es bei Degus meist nur andersrum. Der Bock sollte bereits vorab kastriert werden (min. 6-8 Wochen bevor er zu den Weibchen kommt), um ungewollten Nachwuchs zu vermeiden. Es ist ratsam, zwei bis drei Weibchen mit einem Bock zu vergesellschaften. Diese Gruppenzusammensetzung läuft in der Regel sehr harmonisch und unkompliziert ab, jedoch würde ich von einer Kastration abraten da diese sehr teuer und oft mit schweren Komplikationen oder Folgen verbunden ist - eine unnötige Kastration nur um eine gemischte Gruppe zu halten sollte keinem Tier angetan werden.
Degu Anfänger
Anfängern wird geraten eine Gruppe mit 3-4 Degus ab 1,5-2 Jahren aufwärts aufzunehmen. Dadurch, dass die Tiere bereits aus/fast aus der Pubertät sind, gibt es weniger potential für Streit. Alternativ hat sich gezeigt, dass auch Geschwistergruppen meist sehr harmoisch bleiben und somit auch Jungtiere geeignet sind.
Ob nun Männchen oder Weibchen ist also egal, es gibt keine grundlegenden Unterschiede im Verhalten. Es sollten nur immer gleichgeschlechtliche Tiere in einer Gruppe oder ein kastrierter Bock mit mehreren Weibchen sein, um ungewollten Nachwuchs zu vermeiden.
Dir ist es wichtig, woher deine neuen Familienmitglieder kommen? Du willst nicht in der Zoohandlung kaufen? Genauso gewissenhaft solltest Du bitte überlegen, bei welchem „Züchter“ Du deine Tiere kaufen möchtest. Denn nur weil kein Zoohandlungsname darübersteht, kann es immer noch ein unseriöser Züchter sein. Im Internet kann Jeder auf seiner eigenen Homepage schreiben was er möchte, wie z.B. „ich züchte seit Jahren verantwortungsvoll“ – „ich bin kein Vermehrer“ etc. Diese Aussagen klingen gut, dennoch sollte ein Käufer ganz genau hinschauen und vor allem hinterfragen.
Die wichtigste Regel: Habe den Mut abzusagen und ohne Tiere nach Hause zu gehen. Jedes Tier, das Du mitnimmst, bietet Platz für neue Tiere.
Seriöse Züchter erkennen
Ein guter Züchter achtet auf…
und besitzt ausreichende Kenntnisse über Genetik, kann die Farben richtig benennen und erkennt Qualzuchten.
Vor der Reservierung:
Bei persönlicher Abholung:
Woher stammen die Elterntiere?
Was füttert der Züchter?
Wie hält der Züchter seine Degus?
Sind Krankheiten der Eltern bekannt?
In einigen Tierhandlungen hält sich immer noch das Gerücht das Degus ausschließlich Dämmerungs-/ Nachtaktiv sind. Das ist meiner Meinung nach schlichtweg falsch. Meine Degus schlafen noch wenn ich morgens aufstehe um nach Ihnen zu sehen und empfinden mich eher als Störung wenn ich abends nach 22 Uhr noch einen Film schaue. Generell schlafen Degus sehr viel, der übliche Tagesablauf ist eine Mischung aus schlafen, futtern, spielen und im Rädchen laufen.
Ich nehme meine Degus des Öfteren aus dem Käfig und lasse sie dann durch unser Wohnzimmer laufen, dabei muss darauf geachtet werden, dass sie keine Kabel oder giftige Dekorationsgegenstände annagen können. Bei mir liegen natürlich auch Kabel im Wohnzimmer, daher habe ich von Anfang an eine Art menschlichen Warnruf etabliert welcher die Degus aufschreckt und sie somit nicht in Gefahr laufen sich zu verletzen. Dazu ziehe ich einfach Luft zwischen den geschlossenen Zähnen hindurch was einen zischenden Laut verursacht (ähnlich dem schrillen Warnruf von Degus).
Kuscheln und Kunststücke, ist das möglich?
Degus sind nicht vergleichbar mit Hasen oder anderen beliebten Kleintieren, Degus werden niemals bei dem Besitzer für längere Zeit sitzen bleiben und sich ausgiebig streicheln lassen. Daher empfehle ich eine Degu Haltung für Kinder ab 10 Jahren die eine nötige Zurückhaltung im Umgang mit den Tieren beherrschen.
Degus sind sehr soziale Tiere, daher können sie bei täglichem Umgang mit Ihnen sehr zahm werden und sogar kleinere Kunststücke erlernen. Viele meiner Degus sitzen gerne einfach auf mir herum, jedoch nie länger als ein paar Minuten. Die Wohnung zu erkunden ist dann doch viel Interessanter!
Degus als Haustier für Kinder
Degus sind bedingt als Haustiere für Kinder geeignet, sie sind zwar tagaktiv und pflegeleicht, jedoch sind sie keine Kuscheltiere. Degus werden mit etwas Geduld durchaus handzahm. Sie neigen jedoch auch zu Streit und Verletzungen.
Die generelle Bereitschaft von Degus zu kämpfen muss an dieser Stelle bereits erwähnt werden. In der Pubertät von ca. 5 Monaten bis 2 Jahren, neigen viele Degus zu Rangkämpfen die durchaus mit schweren Verletzungen enden können. Dies kann für die Besitzer und auch Kinder eine traumatische Erfahrung sein - je nach Umgang damit in der Familie. Eine Trennung durch ein Trenngitter muss immer mit eingeplant werden, eine Vergesellschaftung zurück zur Gruppe muss mit viel Geduld angegangen werden und kann unter Umständen Wochen oder Monate dauern.
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