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Zahnprobleme bei Degus kommen leider immer häufiger vor, meist sind es zu lange Schneidezähne oder zu lange Backenzähne. Zellulosehaltiges Futter (Rohfasern), wie in Heu, Blätter, Kräuter und Gemüse nutzen die Backenzähne besser ab als Pellets und Körnerfutter. Ein Blick auf die Zähne und ein genaues Beobachten des Fressverhaltens ist wichtig, da Degus durch eine Zahnfehlstellung schnell an Gewicht verlieren können und somit nicht mehr in der Lage sind genug Futter aufzunehmen und verhungern.
Empfohlene Behandlung beim Tierarzt
Woher kommt diese Erkrankung
Symptome die auf Zahnprobleme hinweisen können
Was hilft dem Degu
Eine der wohl wichtigsten Studien im Bezug auf Deguzähne ist diese "Use of Micro-CT Imaging to Assess Ventral Mandibular Cortical Thickness and Volume in an Experimental Rodent Model With Chronic High-Phosphorus Intake.". Ich kann nur empfehlen die Studie zu lesen. Nachfolgend das Fazit der Studie:
Das Verhältnis von Phosphor zu Calcium (Calcium zu Phosphorverhältnis 2,1:1) ist ausschlaggebend für gesunde Zähne bei Degus, nicht alleinig das Vitamin D.
Was heißt das nun?
Das eine reine UVB Lampe, wie sie so oft empfohlen wird, nicht aussreichend ist um Zahnproblemen vorzubeugen oder zu vermeiden. Wie immer kommt es auf die richtige und ausgewogene Ernährung der Degus an.
Abbildung 1 Degu-Unterkiefer. Quantifizierung der Unterkieferknochendicke im Bereich der apikalen Zahnverlängerung mit der ersten Methode.
(A) Dreidimensionales Rendering des gescannten Kiefers mit Zahnkennzeichnung
(B) sagittaler und
(C) koronaler Querschnitt, der die Regionen unter der Zahnspitze zeigt, die durch Wanddickenanalyse analysiert wurden. P4 – 4. Prämolarzahn; M1 – 1. Backenzahn; M2 – 2. Backenzahn.
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Wir Danken den Verfassern der nachfolgend übersetzten Informationen aus der Quelle "Mans, C., & Jekl, V. (2016). Anatomy and Disorders of the Oral Cavity of Chinchillas and Degus. The veterinary clinics of North America. Exotic animal practice, 19 3, 843-69."
Schneidezahnerkrankungen bei Degus (Vladimir Jekl).
(A) Schmelzdehnung und Depigmentierung der Zähne.
(B) Schwere Malokklusion und Abweichung des rechten unteren Schneidezahns nach traumatischer Verletzung.
(C) Iatrogene rechte seitliche Abweichung des unteren Schneidezahns und allgemeine koronale Verlängerung nach dem kürzen der Zähne mit einer Zange.
(D) Verschiebung der Schneidezähne und Malokklusion infolge eines Oberkiefermelanoms.
Abb. 12. (A, B) Lt 10 V – Rt D schräge seitliche Schädelröntgenaufnahmen eines Degu mit Fehlstellung der Schneidezähne (Unterkieferschneidezähne gelb hervorgehoben), apikaler Verlängerung der Unterkieferschneidezähne und Backenzähne (Spitzenpunkte rot hervorgehoben). In diesem Fall waren Atemprobleme mit einer strahlendichten Masse verbunden, die mit einem Elodontom (blau) übereinstimmte und die Nasenhöhle verstopfte.
Abb. 17. Röntgenaufnahme des linken 10-schrägen Schädels eines Degu, die eine apikale und koronale Verlängerung aller Backenzähne und eine ungleichmäßige Okklusionsebene der Backenzähne zeigt. Aus dieser leicht schrägen Ansicht ist eine beidseitige Beurteilung der Okklusionsebenen der Backenzähne möglich. (A) Die Spornbildung am distalen Rand des Unterkieferbackenzahns 4 ist sichtbar (Pfeil). (B) Die violette Farbe betont den erkrankten Zahn. Rote Linien markieren die Lage abnormaler Spitzen.
Abb. 18. (A, B) Laterales Schädelröntgenbild eines Degu-Kopfes, der unter Dyspnoe litt. Röntgenaufnahmen zeigten eine starke koronale Verlängerung und apikale Deformationen der Backenzähne mit Zackenbildung an der klinischen Krone eines Unterkiefer-Kontrollzahns 1 (Pfeil). Deutlich erkennbar sind erkrankte Spitzen aller Backenzähne (rote Linien). Die apikale röntgenologische Anomalie eines Kontrollzahns 1 im Oberkiefer deutete auf eine dysplastische Veränderung (Pseudoodontom, blau) hin. Die hohe röntgendichte Masse im rostralen Teil der Nasenhöhle deutete auf chronische entzündliche Veränderungen mit Verkalkung oder auf das Elodontom (grün) hin. Die histopathologische Untersuchung bestätigte das Vorliegen eines Pseudoodontoms des Prämolaren und eines Elodontoms in der Nasenhöhle. (Mit freundlicher Genehmigung von Vladimir Jekl, Brünn, Tschechische Republik; mit Genehmigung.)
Abb. 19. (A, B) Rostrokaudale Schädelröntgenaufnahme eines Degu mit Anorexie aufgrund einer schweren Zahnerkrankung und Dyspnoe im Zusammenhang mit der Bildung von Pseudoodontomen und Elodontomen. (B) Dysplastische Reservekronen und Spitzen der Backenzähne im Oberkiefer (indikativ für dysplastische Veränderungen, blau); Kondylen der Kiefergelenke (gelb) und Zahnsporne an den Oberkieferbackenzähnen (rot). Die weiße Linie zeigt die normale Länge (Höhe) der klinischen Krone bei einem Degu. Die histopathologische Untersuchung bestätigte das Vorliegen eines Pseudoodontoms
Normale Backenzähne bei Degus. Die Kauflächen der Backenzähne im Oberkiefer (A) und Unterkiefer (B) sind flach. Die klinischen Kronen der Backenzähne sind gleich hoch. (C) Detailansicht der rechten Unterkieferbackenzähne mit weißlichen Schmelzwülsten, die die typische Form aufweisen, die einer Acht ähnelt.
Erkrankungen der Backenzähne bei Degus.
(A) Koronale Verlängerung mit Spornbildung des ersten Backenzahns des rechten Unterkiefers.
(B) Bilaterale koronale Verlängerung des Unterkieferkontrollzahns 1 mit typischer Bildung einer „Brücke“ und anschließendem Einklemmen der Zunge. (C, D) Koronale Verlängerung und linguale Verschiebung der klinischen Kronen des Unterkiefer-Kontrollzahns 1 mit Erweiterung der Approximalräume (D).
(E) Zackenbildung an der distalen Seite des linken Oberkieferbackenzahns 4.
(F) Diese Zacken sollten vorsichtig mit einem feinen Bohrer entfernt werden, um das Risiko einer Weichteilverletzung und schwerer Blutungen zu vermeiden.
ABB. 1. Schwerer Fall einer Zahnerkrankung bei zwei 3,5-jährigen männlichen Degus. (A) Schwere Fehlstellung der Schneidezähne als Folge der Wange
Degu mit Fehlstellung der Schneidezähne, Sporn am rechten Unterkiefer P4, Schwellung der Wangenschleimhaut.
Quelle: van Bolhuis, H., van Hoffen, L., van Zijll Langhout, M., van Engeldorp Gastelaars, H., Hendriks, W., Lamberts, M., & Kik, M. (2017). Prevalence of dental disorders in degus and evaluation of diagnostic methods to determine dental disease and its prognosis. The Veterinary record, 181(23), 627.
Wir Danken den Verfassern der nachfolgenden Bilder aus der Studie "Long C. V. (2012). Common dental disorders of the degu (Octodon degus). Journal of veterinary dentistry, 29(3), 158–165.
Quelle: Jekl, V., Zikmund, T., & Hauptman, K. (2016). Dyspnea in a Degu (Octodon degu) Associated with Maxillary Cheek Teeth Elongation. Journal of Exotic Pet Medicine, 25, 128-132.
Quelle & Fotos: Pavel Zuber
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